Mittwoch, 11. Juli 2007

Karl Bodmer: Ein Schweizer Maler bei den Indianern
















Zürich / Neuwied (welt-der-indianer) - Maximilian Prinz zu Wied (1782-1867) unternahm in den frühen 1830-er Jahren zusammen mit seinem Leibjäger Dreidoppel und dem jungen schweizerischen Landschaftsmaler Karl Bodmer (1809-1893) eine Forschungsreise nach Nordamerika. Diese Reise von 1832 bis 1834 wurde vor allem durch die hohe künstlerische Qualität der Aquarelle Bodmers bekannt und berühmt.

Ziel der drei Forschungsreisenden waren die von europäischem Einfluss noch weitgehend unberührt gebliebenen Indianervölker der Assiniboin, Mönnitarri, Mandan und Hidatsa. Maximilian beschrieb ihre Kultur und legte damit eine der ersten ethnologischen Feldforschungen bei den Plains- und Prärieö-Indianern vor.

Das kleine Team war während seiner Forschungsreise großen Strapazen und Gefahren ausgesetzt. Die drei Männer lebten vor allem in befestigten Forts der Pelzhandelskompanien, wurden aber von den meisten Indianern, mit denen sie zusammentrafen, freundlich empfangen.

Mit dem Vizehäuptling der Mandan namens Máto-Tope hatte Maximilian Prinz zu Wied ein sehr gutes Vertrauensverhältnis. Das ermöglichte ihm im Winter 1833/34 viele intensive Gespräche über Kultur, Religion, Lebenswelt und Sprache der Mandan und Hidatsa. Bodmer hat diesen "edlen Wilden" mehrfach porträtiert.

Nach seiner Rückkehr verfasste Maximilian Prinz zu Wied ab 1834 zwei umfangreiche Bände seines Reiseberichts. Die Aquarelle Bodmers wurden von Kupferstechern in Paris und Koblenz vervielfältigt und in einem Teil der Auflage sorgfältig koloriert. Das prachtvolle Werk erschien 1839/1841 in Koblenz. Es begründete den wissenschaftlichen Ruf des Prinzen. Karl Bodmer war in der Folgezeit als Landschaftsmaler vorwiegend in Frankreich erfolgreich.


















Johann Carl Bodmer stammte aus Zürich, wo er am 11. Februar 1809 geboren wurde. Er starb am 30. Oktober 1893 in Paris, war Ritter der Ehrenlegion, Grafiker, Radierer, Lithograf, Zinkstecher, Zeichner, Maler, Illustrator und Jäger. Ab etwa 1850 lautete sein Name Johann Karl Bodmer von Meilen. In der Literatur und allgemein gebräuchlich war dagegen Karl Bodmer. Als gebürtiger Schweizer nahm er 1843 die französische Staatsbürgerschaft an und nannte sich auch Jean-Charles Bodmer.

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