Montag, 2. Juli 2007

Lozen: Eine Kriegerin der Apachen





















Wiesbaden (welt-der-indianer) - Zu den wenigen Frauen der Apachen, die sich als Kriegerinnen hervortaten, gehörte Lozen (zu deutsch: geschickte Pferdediebin). Sie kam in den späten 1840-er Jahren zur Welt und starb zu einem heute nicht mehr bekannten Zeitpunkt.

Lozen war Stammesmitglied der Chi-hen-ne-Apachen und die jüngere Schwester von Häuptling Victorio. Die Chi-hen-ne mit den Bedonkohe, Cho-ko-nen und Nednhi werden häufig zusammenfassend als Chiricahua bezeichnet, agierten aber vollständig unabhängig von den anderen Gruppen.

Viele Krieger wollten die junge Lozen als Squaw gewinnen, doch sie erhörte keinen von ihnen. Als sie etwa 16 Jahre alt war, kam ein Fremder in ihr Dorf, in den sie sich verliebte. Doch der Fremde verließ das Dorf wieder und die enttäuschte Lozen schwor, nie zu heiraten.

Lozen war beim Umgang mit Pferden, Lassowerfen und Pferdestehlen vielen Kriegern überlegen. Außer ihrem kriegerischen Talent soll sie angeblich Fähigkeiten besessen haben, den Standort von Feinden vorherzusagen und Kranke zu heilen. Bei den Apachen wurde sie als heilige Frau verehrt und in den Rat der Krieger aufgenommen.

Nach erbitterten Kämpfen gegen US-Truppen zogen die Chi-hen-ne-Apachen 1871 in die San-Carlos-Reservation. Von dort flüchteten sie 1880 halb verhungert mit Pferden, die Lozen gestohlen haben soll. Noch im Sommer 1880 erlitten die Chi-hen-ne bei einem Kampf mit weißen Soldaten starke Verluste und Victorio wurde dabei tödlich verletzt.

Lozen kämpfte anschließend zeitweise zusammen mit dem Bedonkohe-Schamanen Geronimo und dessen Gefährten gegen die weißen Soldaten. Im September 1886 mussten sich die Indianer ergeben. Lozen wurde mit anderen Apachen-Kriegern nach Florida verbannt. Über ihr weiteres Schicksal weiß man nichts.

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