Montag, 9. Juli 2007
Tecumseh wollte den Weißen die Stirn bieten
Wiesbaden (welt-der-indianer) - Tecumseh (1768-1813), eigentlich Tecumtha oder Tikamthi (deutsch: der sich niederduckende Berglöwe), so hieß ein berühmter indianischer Anführer vom Volk der Shawnee in Nordamerika. Er genoss bereits zu Lebzeiten ein sehr hohes Ansehen. Heute noch gilt er für viele Indianer als ein großes Vorbild. Sein ganzes Leben lang träumte er davon, eine große indianische Allianz zu bilden, die stark genug sein sollte, um den Weißen die Stirn zu bieten und sie zum Frieden zu zwingen.
Tecumseh kam 1768 im Dorf Old Piqua am Mad River zur Welt. Als junger Mann zog er mit in eine Schlacht gegen rund 1400 Soldaten, die unter General Arthur St. Clair in das Ohio-Tal vorgedrungen waren. Der damalige Häuptling Little Turtle bewies damals, wie man mit einer Allianz aus verschiedenen Stämmen die US-Armee besiegen konnte. Etwa 900 US-Soldaten verloren bei dieser Schlacht ihr Leben. Seitdem war Tecumseh davon überzeugt, dass man den weißen Eindringlingen nur durch die Vereinigung mehrerer Stämme erfolgreich entgegentreten konnte.
Als Tecumseh Häuptling seines Stammes war, bemühte er sich um ein Bündnis möglichst vieler Indianerstämme gegen die Weißen. Er wollte gegen die "Weiße Union" eine "Indianische Union" schaffen. Sieben Jahre lang durchreiste Tecumseh das Gebiet zwischen der kanadischen Grenze und dem Golf von Mexiko und traf sich mit zahlreichen Indianerstämmen, um diese für seinen Plan zu gewinnen. Dank seiner Beredtsamkeit gelang ihm die Vereinigung der Shawnee, Miami, Delawaren Chippewas und Potawatomis.
Als Tecumseh im Frühjahr 1811 auch die Stämme des Südostens von Nordamerika - nämlich die Cherokee, Chickasaws, Choctaws, Creek und Seminolen - von seinem Plan überzeugen wollte, scheiterte er am Einspruch von Pushmatahas, dem Häuptling der Choctaws und Chickasaws. Dieser wollte keine blutige Auseinandersetzung mit den Weißen.
Während der Abwesenheit von Häuptling Tecumseh fungierte dessen Zwillingsbruder Tenskwatawa als Stellvertreter. Tenskwatawa war ein Medizinmann und Prophet, der zwar von Tecumsehs Plan überzeugt war, dessen Verwirklichung aber nach seiner Auffassung nur durch Zauber und eine übernatürlichen Macht möglich sein würde.
Als am 7. November 1811 die US-Armee unter General Jusiah Harrison in Tecumsehs Stammesgebiet einfiel, führte Tenskwatawa einen Teil von Tecumsehs Streitmacht viel zu früh und unvorbereitet in die Schlacht. Dies tat er entgegen der ausdrücklichen Anweisung seines Bruders. Tenskwatawa glaubte, dass eine höhere Macht für den Sieg der Indianer sorgen würde.
Die Folge war: General Harrison besiegte die indianische Streitmacht, vernichtete danach das gesamte Waffenarsenal und legte die Hauptstadt Teppecanoe in Schutt und Asche.
Nach dieser verheerenden Niederlage wandten sich viele Stämme von dem Bündnis ab. Tecumseh flüchtete nach Kanada und kämpfte dort im englisch-amerikanischen Krieg an der Seite der Engländer. Wegen seiner taktischen Fähigkeiten beförderte man ihn zum Brigadegeneral. Am 5. Oktober 1813 fiel Tecumseh auf dem Schlachtfeld als einfacher indianischer Krieger.
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